Malscher Storch 2008 geht nach Südbaden

In einem furiosen Finale mit der Malscher 1:0-Führung in der vorletzten Minute dreht die Spielgemeinschaft Freiburg-Offenburg das Spiel und gewinnt mit dem entscheidenden Treffer wenige Augenblicke vor dem Signal der Unterwasserhupe. Drei aktueller Nationalspieler auf Seiten der Südbadener, der gastgebende aktuelle deutsche Jugend- und Juniorenmeister verstärkt durch sein Trainerteam auf der anderen Seite, - ein würdiges Finale eines sehr ausgeglichenen Turniers in diesem Jahr.

Highlight bei den diesjährigen Spielen um den Malscher Storch war schon im Vorfeld die Meldung der deutschen Damen-Nationalmannschaft, der aktuellen Weltmeisterinnen im UW-Rugby. Sehr selten treten Damen-Mannschaften in einem Wettkampf gegen Herrenteams an, denn trotz taktischer und technischer Vorteile entscheidet doch oft auch der körperliche Einsatz am Tor die Spiele. Die Chance auf Durchführung eines Sichtungslehrgangs mit spielstarken gegnerischen Mannschaften war für die erfahrenen Damen genauso wie für einige talentierte Nachwuchstalente eine eindeutige Motivation. Obwohl also nicht in Bestbesetzung angetreten, boten die aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten Damen im Turnier eine sehr gute Leistung. Zum ersten Mal seit dem WM-Erfolg in Bari wieder gemeinsam am Start, hielt sich das Team sehr achtbar und musste den gegnerischen Bundesligateams in den Vorrundenbegegnungen jeweils nur knapp den Vortritt lassen. Sogar erst im Strafwurfwerfen musste sich das Team im Kampf um Platz sieben der SG Bonn-Köln geschlagen geben. Aus Malscher Sicht erfreulich, dass neben unserer Weltmeisterin Silene Siegwart auch Laura Dörflinger und Veronique Siegwart in der Nationalmannschaft zu ihren ersten Einsätzen kamen.

Für die Weltmeisterinnen 2007 setzte es gegen die Bundesligateams aus Freiburg-Offenburg (0:4), Malsch (0:3) und Karlsruhe (0:3) erwartungsgemäß knappe Niederlagen, gegen den schweizer Vizemeister SLRG Luzern war der Sieg der Damen allerdings in greifbarer Nähe, Endstand 1:1.

Das Turnier um den Malscher Storch hat sich mittlerweile als Turnier in der spielfreien Sommerpause als feste Größe etabliert. Das ist auch gut so, ist das Turnier doch für den Malscher Nachwuchs seit Jahren ein wichtiges Ereignis, um Wettkampfpraxis gegen Gegner unterschiedlicher Spielauffassung und Leistungsstärke zu sammeln. Überhaupt war das Turnier gekennzeichnet durch ein sehr homogenes Teilnehmerfeld. Die Halbfinals und Platzierungsspiele gingen mehrfach in die Verlängerung und wurden häufig erst im entscheidenden Strafwurfwerfen entschieden.

Die vorentscheidende Partie um den Einzug ins Halbfinale gewinnt in der Vorrundengruppe A Tellfins Nidwalden(CH) gegen Erstligaabsteiger TC Heilbronn knapp mit 4:3. SV Böblingen setzt sich durch Siege in allen vier Spielen in dieser Gruppe deutlich durch. Die Gruppe B wird erst im letzten Vorrundenspiel zwischen den beiden bis dato verlust-punktfreien TSV Malsch und SG Freiburg/Offenburg knapp mit 1:0 zu Gunsten des gastgebenden Nachwuchsteams entschieden.

In den Halbfinals setzt sich Malsch gegen Nidwalden mit 2:1 durch. Die zweite Halbfinalbegegnung gewinnt SG Freiburg-Offenburg, allerdings erst im Strafwurfwerfen, mit 2:1 gegen SV Böblingen. Im Spiel um Platz drei reichen dann die Kräfte der Innerschweizer aus Nidwalden nicht aus um dem SV Böblingen Paroli zu bieten, 0:3 steht das Spiel um den dritten Platz am Ende. Das Finale sieht lange leichte Malscher Vorteile, die Führung gelingt aber erst in der vorletzten Minute. Im Gefühl des bevorstehenden Sieges schleichen sich leichte Nachlässigkeiten bei den Youngsters ein, der Freiburger Ausgleich ist die postwendende Folge und nahezu zeitgleich mit der Schluß-Sirene können sich die Südbadener mit einem weiteren Korb den Turniersieg sichern.

Durchwachsenes mitteleuropäisches Sommerwetter während des gesamten Turniertages, für Hallenbadsportler empfindlich kühle Wassertemperaturen im Freibad der Gemeinde Malsch (23,0° C), direkt nach Turnierende einsetzender Regenschauer, - kein Grund für das Gros der Aktiven, nach den Turnierstrapazen mit bis zu sechs Spielen binnen 10 Stunden im „Eisloch“ bis in die frühen Sonntagmorgenstunden zu feiern. Fast dreißig Helfer der Gastgeber sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Spielbetriebs und die vorbildliche Versorgung der Aktiven.

Die entscheidenden Partien:

Spiel um Platz 9: 1.TSC Pforzheim - SLRG Luzern 1:3

Spiel um Platz 7: SG Bonn-Köln - Damen Deutschland 2:1 n.Strafwurfwerfen

Platz 5: belegen TC Heilbronn und SSC Karlsruhe gemeinsam Spiel

um Platz 3: Tellfins Nidwalden - SV Böblingen 0:3

Endspiel: TSV Malsch - SG Freiburg-Offenburg 1:2